KoCoS Blog

Die Sicherstellung höchster Produktqualität ist besonders bei der Lebensmittelherstellung ein vorrangiges und unverzichtbares Ziel. Eines der standardisierten Verfahren, um Lebensmittel auch ohne Zusatz von Konservierungsstoffen haltbar zu machen, ist die Vakuumverpackung. Durch eine zuverlässige Absenkung des Sauerstoffpartialdruckes im Inneren der Gebinde wird das Wachstum von Verderbskeimen unterdrückt und somit die Mindesthaltbarkeit dieser Lebensmittel wesentlich verlängert. Ist die Vakuumverpackung aber nicht absolut fehlerfrei ausgeführt und mit Leckagen behaftet, können Lebensmittel bereits lange vor dem angegebenen Verfallsdatum verderben.

Vakuumprüfung für Flaschen, Gläser und Dosens

Das Prüfverfahren beruht auf der Ermittlung des vakuumbedingten Einzuges der durchlaufenden Behälterverschlüsse. Per Vergleich mit einem zuvor „eingelernten“ Gutmuster wird die Dichtheit der Behälter beurteilt. Abhängig von den gegebenen Randbedingungen, sind Vakuumprüfungen ab 50 µm Einzug bzw. ab 150 mbar Differenzdruck im Kopfraum zum äußeren Druck möglich.

Die INDEC-Systeme arbeiten mit einem optischen Infrarotsensorkopf. Dadurch können metallische und nichtmetallische Verschlüsse gleichermaßen kontrolliert werden. Beginnend bei Taktraten bis 600 Stück/ min im Grundmodell werden in der höchsten Ausbaustufe bis zu 1.200  Stück/ min für Deckelgrößen von 30…110 mm Durchmesser erreicht.

Überzeugende Vorteile durch optisches Messverfahren

Das optische Messverfahren der INDEC Modellreihe zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Verfahren durch eine Vielzahl überzeugender Vorteile aus. So ist das System durch den großen Arbeitsabstand des Sensorkopfes von mehr als 100 mm in der Lage, die verschiedensten Abweichungen, hervorgerufen durch Maßschwankungen der Behälter, horizontalen Spurversatz der Prüflinge sowie die unvermeidlichen Ungenauigkeiten bei der manuellen Höheneinstellung des Sensorkopfes, vollständig zu tolerieren.

Selbst Vibrationen des Förderbandes und vereinzelte Wassertropfen auf den Deckeln beinträchtigen die korrekte Arbeitsweise des INDEC Systems im Gegensatz zu anderen Meßverfahren nicht.

INDEC die Betriebsversicherung

Reklamationen, Imageschäden, Verlust von Kunden und hohe Kosten sind mögliche Auswirkungen undichter Vakuumverpackungen. Die Folgen können insbesondere für die Existenz von kleinen und mittelständischen Unternehmen gravierend sein. Der Einsatz geeigneter Vakuumprüfsysteme sollte daher überall dort selbstverständlich sein, wo Vakuumverpackungen erzeugt werden.

Leider ist der durchgängige Einsatz von effektiven Inspektionssystemen in Betrieben, welche Lebensmittel abfüllen nicht selbstverständlich. Bei unseren Besuchen vor Ort sieht man immer wieder Produktionsstätten wo keine derartige Prüftechnik verwendet wird. Die INDEC-Prüfgeräte sind einfach in bestehende Anlagen integrierbar und bieten die Möglichkeit, vorhandene Messtechnik kostengünstig auf einen modernen Stand zu aktualisieren. Als Komplett-installation bieten die schlüsselfertigen INDEC-Prüfsysteme ein "Rundum-sorglos-Paket", mit dem eine verlässliche Qualitätssicherung schnell und einfach erreichbar ist.

Wie alles begann

Bereits zu Beginn der 90er Jahre konnte KoCoS im Bereich der Störwerterfassung und der Schaltgeräteprüfung Produkte und Lösungen anbieten, die hinsichtlich ihrer Präzision, ihrer Funktionalität und der Einfachheit in der Handhabung und Bedienung einzigartig waren. Grundlage zahlreicher Innovationen war hierbei eine seinerzeit völlig neuen Hardwareplattform in 32 Bit- Multiprozessortechnologie.

DMSS - Digitales Messwertsimulationssystem

Für die Forschung, die Entwicklung und den Produkttest dieser neuen Gerätegenerationen wurde ein spezieller Signalgenerator benötigt, der aufgrund der besonderen Anforderungen so nicht verfügbar war. Um die Einhaltung der Spezifikationen und die Qualität der Produkte sicherstellen zu können, wurde ein eigener Signalgenerator, das digitale Messwertsimulationssystem DMSS entwickelt. Hiermit war es möglich, beliebige Signalverläufe mittels Software synthetisch zu erzeugen und über eine entsprechende Hardware als hochpräzise, analoge Größen auszugeben.

Zu dieser Zeit wurden auch bereits die ersten digitalen Schutzrelais eingesetzt. Deren Funktionalität stellte ebenfalls hohe Anforderungen an die zur Prüfung benötigten Geräte. Für die Relaisprüfung waren größtenteils noch konventionelle Prüfeinrichtungen im Einsatz, bei denen Transformatoren zur Signalerzeugung Verwendung fanden. Für die Prüfung digitaler Schutzrelais waren diese Geräte jedoch nicht ausreichend.

Mit dem digitalen Messwertsimulationssystem DMSS hatte KoCoS einen Signalgenerator entwickelt, der auch als ideale Grundlage für eine neue Generation von Relaisprüfsystemen dienen konnte. Was noch fehlte, waren Komponenten zur Messung analoger und binärer Größen sowie Strom- und Spannungsverstärker, um die Prüfgrößen mit entsprechender Amplitude und Leistung bereitstellen zu können.

Ideen, Innovationen und ein neuer Standard

Schnell wurde dann der Entschluss gefasst, ein Relaisprüfsystem zu entwickeln. Für den messtechnischen Teil standen bereits ausreichend Lösungen aus vorangegangenen Entwicklungen zur Verfügung. Benötigt wurden somit eigentlich „nur noch“ leistungsstarke und präzise Strom- und Spannungsverstärker.

Bevor es aber mit der Entwicklung richtig losgehen konnte, musste zuerst eine konkrete Spezifikation für das neue System erstellt werden. Natürlich wurde hierzu erstmal geschaut, was der Markt an Lösungen speziell für die Prüfung digitaler Relais bot. Viel war das nicht. Eigentlich ganz wenig, und es war daher auch nicht schwer, viele Ideen für das neue System zu kreieren. Hilfreich hierbei waren sicherlich auch Gespräche mit Anwendern im Bereich der Sekundärtechnik, zu denen bereits Kontakt von der Störschreiberanwendung her bestand.

Die wichtigste Anforderung wurde aber seitens der Geschäftsführung festgelegt. Das neue Relaisprüfsystem sollte zum einen deutlich leistungsfähiger und günstiger sein, als die am Markt verfügbaren Produkte. Zum anderen sollte es Alleinstellungsmerkmale und Vorteile aufweisen, die dem Anwender einen hohen Nutzen bieten. Zudem sollte mit dem neuen System auch noch der künftige Standard für professionelle Prüfsysteme definieret werden.

Keine leichte Aufgabe, die aber mit der Einführung des ARTES 440 vor 25 Jahren vollständig erfüllt werden konnte. Auf die vielen Innovationen und Besonderheiten, die das erste ARTES 440 bereits aufweisen konnte, wird in kommenden Beiträgen zu den ARTES USPs näher eingegangen.

Ist es möglich eine Schaltzeitenmessung an einer in SF6 Gas gekapselte Mittelspannungsanlagen durchzuführen?

KoCoS bietet mit einem Messverfahren unter Verwendung der Schaltgeräteprüfsysteme ACTAS und externen Sensoren die Möglichkeit, diese Art von Anlagen mit einem vertretbaren Aufwand zu prüfen. Da die Anlage nicht freigeschaltet werden muss, ist das Messverfahren sogar weniger zeitaufwendig als das Prüfen einer nicht gasisolierten Mittelspannungsschaltanlage mit den herkömmlichen Messverfahren.

Zur Messung der Schaltzeiten wird das in den Anlagen verbaute VDS (Voltage Detection System) genutzt. Das sind kapazitive Messpunkte für Spannungsanzeiger oder integrierte kapazitive Spannungsanzeiger nach VDE 0682-415 bzw. IEC 61243-5. Sollten keine Spannungswandler verbaut sein, sind diese Messpunkte die einzige und sichere Möglichkeit, eine Verbindung zu den Hauptkontakten der Leistungsschalter herzustellen.

Die kapazitiven Messpunkte können direkt an die dafür vorgesehenen analogen Messeingänge des ACTAS-Prüfsystems angeschlossen werden, ohne weitere Messkomponenten zwischenzuschalten. Über die kapazitiven Messpunkte wird der dreiphasige Sinusverlauf der Spannungen gemessen. Wird der Leistungsschalter über die Leitwarte geschaltet, wird der Spannungsabriss auf dem ACTAS-Prüfsystem angezeigt. Um jedoch auch eine Schaltzeit ermitteln zu können, werden Stromzangen verwendet und an den Ein- und Ausspulen angebracht. Über im Prüfsystem einstellbare externe Triggersignale kann die Aufzeichnung der Messwerte sowie eine entsprechende Auswertung angestoßen werden. Externe Trigger können in ACTAS auf beliebige Signale gesetzt werden, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einzelne, binäre oder analoge Signale oder um Signalgruppen handelt.

Die Auswertung der Schaltzeit erfolgt in ACTAS vollautomatisch. Es muss kein Cursor gesetzt werden, um die Schaltzeiten manuell auszuwerten und händisch einzutragen.

Welchen Vorteil bieten FIRST TRIP Messungen?

Als Online-Prüfung bietet das First Trip-Messverfahren mit ACTAS einige Vorteile gegenüber der Offline-Prüfung. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das insbesondere die Reduzierung des Zeitaufwandes, da das Freischalten und das Isolieren des Schalters gegen andere Betriebsmittel komplett wegfallen. Zudem werden Wartungskosten und Ressourcen gespart, wenn bei der Online-Messung keine Mängel festgestellt werden und sich eine Prüfung im Offline-Modus möglicherweise erübrigt.

Vorteile des First Trip-Messverfahrens:

  • Kein Freischalten des Leistungsschalters
  • Kein Auftrennen von Steuerkreisen
  • Kürzerer Zeitanspruch der Messung und Ressourceneinsparung
  • Ein Kleben/Verzögern des Schalters kann beim ersten Schaltvorgang erfasst werden
  • Eventueller Verzicht auf eine aufwendige Offline-Prüfung
  • Prüfungen unter realen Bedingungen möglich
  • Keine langen Ausfallzeiten der zu prüfenden Komponenten

Die First Trip-Messung kann mit ACTAS dreiphasig erfolgen. Für den Anschluss an Sekundärstromwandlern können bis zu neun externe analoge Sensoren, wie berührungslose Gleich- oder Wechselstromzangen, zeitgleich am Prüfsystem angeschlossen und aufgezeichnet werden. Für Spannungswandler stehen bis zu drei direkte Spannungsmesskanäle zur Verfügung. Die Messmittel und Sensoren werden angebracht, während der Schalter in Betrieb ist. Meist finden AC/DC-Stromzangen Verwendung, die an der Sekundärseite der Stromwandler und an den Betätigungsspulen angebracht werden. Über die entsprechend aufgenommenen Signale können die Schaltzeiten evaluiert werden und auch der Verlauf des Spulenstroms lässt Rückschlüsse auf den Zustand der Komponenten des Schaltgerätes zu.

Die First Trip-Messung kann mit ACTAS dreiphasig erfolgen. Für den Anschluss an Sekundärstromwandlern können bis zu neun externe analoge Sensoren, wie berührungslose Gleich- oder Wechselstromzangen, zeitgleich am Prüfsystem angeschlossen und aufgezeichnet werden. Für Spannungswandler stehen bis zu drei direkte Spannungsmesskanäle zur Verfügung. Die Messmittel und Sensoren werden angebracht, während der Schalter in Betrieb ist. Meist finden AC/DC-Stromzangen Verwendung, die an der Sekundärseite der Stromwandler und an den Betätigungsspulen angebracht werden. Über die entsprechend aufgenommenen Signale können die Schaltzeiten evaluiert werden und auch der Verlauf des Spulenstroms lässt Rückschlüsse auf den Zustand der Komponenten des Schaltgerätes zu.

 

Ist es möglich FIRST TRIP Messungen mit den ACTAS Px60 durchzuführen?

Als Bestandteil des Stromversorgungssystems fristet der Leistungsschalter sein Dasein im Netz in erster Linie als reiner Leiter, an den zunächst nur der Anspruch eines möglichst geringen Übergangswiderstandes gestellt wird. Und das oft über mehrere Jahre hinweg. Kein Fehler, kein Schalten. Das ist ganz im Sinne des Netzbetreibers, stellt die Technik des Schalters jedoch vor eine große Herausforderung. Denn sobald ein Fehler auftritt, muss er innerhalb von Millisekunden, gemäß seiner Spezifikation, einen hohen Fehlerstrom unterbrechen. Oft auch aufgrund nicht ausreichender Wartung ist das nicht immer der Fall und der Leistungsschalter öffnet beim ersten Schaltvorgang nicht in der vom Hersteller angegebenen Schaltzeit.

Verursacht wird das unter anderem durch Reibung, hervorgerufen durch Ablagerungen wie gehärtetem Fett und verschiedensten Umwelteinflüssen. In den meisten Fällen wird das Problem durch den ersten Schaltvorgang behoben, da sich Verhärtungen und Ablagerungen lösen. Ist das nicht der Fall und das Problem besteht über mehrere Schaltvorgänge hinweg, kann das zu schwerwiegenden Schäden am Schalter selbst und natürlich auch im Netz führen.

Umso wichtiger ist es, Schaltgeräte in den entsprechend angegebenen Zyklen zu warten und zu prüfen. Durch die Messung der Schaltzeiten können dabei Rückschlüsse auf den Zustand des Kontaktsystems gezogen werden, dabei hat die erste Auslösung (First Trip) natürlich eine besondere Aussagekraft. Bei herkömmlichen (Offline-) Messverfahren wird der Schalter allerdings vor der Prüfung freigeschaltet und geerdet, was ein erstes Schalten bedingt, schon bevor die Messmittel angeschlossen werden.

 

Rückschlüsse auf das Verhalten des Schalters beim First Trip sind auf diese Weise nicht möglich. Das ist nur ein Grund, warum die Nachfrage, Leistungsschalter "online", das heißt ohne Freischaltung, zu prüfen weltweit steigt. Aber auch, weil Betriebs- und Wartungsbudgets stetig schrumpfen.

Zusätzlich steigen die Anforderungen an moderne Prüftechnik, sie muss heute flexibel und zeitsparend eingesetzt werden können. Diese Anforderungen erfüllt die KoCoS Messtechnik AG mit den Schaltgeräteprüfsystemen ACTAS Px60.

GIS Anlage unter beidseitiger Erdung, ist auch hier eine Messung der Schaltzeiten möglich?

Bei Freiluft-Schaltanlagen stellt die Messung mit beidseitiger Erdung in der Regel kein großes Problem dar, KoCoS setzt hier mit "Dynamic Timing" auf die Kombination des Schaltgeräteprüfsystems ACTAS mit den Widerstandsmessgeräten PROMET.

Aus der DIN VDE0105-100 bzw. EN50110-1 ist jedoch ersichtlich, dass auch eine GIS-Schaltanlage unter beidseitiger Erdung zu messen ist.

Die Problematik, die besonders bei GIS-Schaltanlagen zum Tragen kommt, ist der sehr geringe Erdungswiderstand, der sich aus der Kapselung der gesamten Schaltanlage in einem Metallgehäuse ergibt. Somit ist es nur schwer möglich, eine Zustandsbewertung der Schaltanlage mit gewöhnlichen Messmitteln durchzuführen.

Zur Prüfung beidseitig geerdeter GIS-Anlagen kann das Dynamic Timing-Verfahren, wie es bei beidseitig geerdeten AIS-Schaltgeräten genutzt wird, nicht 1 zu 1 verwendet werden. Es ist nicht möglich, die richtige Schaltzeit des in der GIS-Schaltanlage integrierten Leistungsschalters zu messen. Durch die in GIS-Schaltanlagen verbauten Komponenten, wie zum Beispiel Stromwandler, kommt es zu Messverzögerungen. Je nach Schaltsequenz enthält das Ergebnis entsprechend schnellere Schaltzeiten bei der Ausschaltung oder langsamere Schaltzeiten bei der Einschaltung.

Um korrekte Schaltzeiten messen zu können, setzt KoCoS hier auf das “GIS Timing“-Verfahren. Die GIS-Schaltanlage muss für dieses Messverfahren über mindestens einen nach außen geführten isolierten Erder verfügen. Wieder werden PROMET-Widerstandsmessgeräte eingesetzt, die je nach Ausführung Stromausgaben bis 600 A generieren. Auch hier werden die Widerstandsmessgeräte durch ACTAS gesteuert. Die Widerstandsmessgeräte dienen hier allerdings nur als Stromquellen und nicht als eigentliche Messinstrumente.

Um Messwerte zu erhalten, werden zusätzlich zu den Widerstandsmessgeräten und ACTAS speziell für KoCoS entwickelte Stromsensoren in Form von Rogowski-Spulen eingesetzt, die flexibel am isolierten Erder angebracht werden können. Über die während des Schaltvorgangs gemessenen Stromverläufe im isolierten Erder können die Schaltzeiten beim Öffnen und Schließen der verschieden Schaltsequenzen des Leistungsschalters bestimmt werden.

Das „GIS Timing“ Verfahren hat einen großen Sicherheitsvorteil und bietet trotzdem die Möglichkeit, die GIS-Anlage durch Messergebnisse und entsprechend aufgezeichnete Messsignale zu bewerten.


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